Das Projekt
« +1 am Tisch », ein Projekt für mehr Solidarität und gesellschaftliche Annäherung
Das Projekt « +1 am Tisch » hat zum Ziel, soziale Beziehungen und Vertrauensverhältnisse zu ermöglichen, um dadurch die Entwicklung und Integration der jungen Migranten in der Schweiz positiv und nachhaltig zu beeinflussen.
Das Projekt ergänzt die Betreuung und Begleitung der Minderjährigen, die von behördlicher Seite angeboten werden. Dabei steht bei « +1 am Tisch » der persönliche Kontakt im Vordergrund. Das Projekt steht deshalb im Einklang mit der Kontinuität und der Komplementarität zwischen formellen und informellen Unterstützungsbemühungen, die von den Behörden im Rahmen der Betreuung dieser Jugendlichen angestrebt werden.
Das Projekt kommt außerdem dem Wunsch vieler Minderjähriger nach, mit der schweizerischen Bevölkerung in Kontakt zu kommen.
Warum « +1 am Tisch »?
Einerseits kommen die Minderjährigen allein in der Schweiz an, ohne ihre Eltern oder andere Bezugspersonen. Diese Kinder und Jugendlichen, die in der Fachsprache unbegleitete minderjährige Asylsuchende/Flüchtlinge (MNA – mineur non accompagne) genannt werden, sind oft isoliert und ohne Orientierungshilfe.
Auf der anderen Seite möchten sich in der Schweiz viele Menschen nach ihren Möglichkeiten ehrenamtlich für junge Schutzsuchende engagieren.
Bis anhin sind die Möglichkeiten, um junge Migranten mit freiwilligen Mentoren in Kontakt zu bringen, noch begrenzt.
Aus diesem Grund lanciert die Schweizerische Stiftung des Internationalen Sozialdienstes (SSI) das Projekt «+1 am Tisch », mit dem Ziel, diesen Jugendlichen durch das freiwillige Engagement von Personen aus der Zivilgesellschaft eine persönliche Begleitung und Unterstützung zu bieten.
Wer initiiert dieses Projekt ?
Der SSI Schweiz ist die Schweizer Zweigstelle des Internationalen Sozialdienstes, eines in über 140 Ländern tätigen Netzwerkes. Seit über 80 Jahren sind wir aktiv im Bereich der Migration und des Kinderschutzes. Seit mehr als 10 Jahren setzt sich unsere Organisation für unbegleitete Minderjährige ein und führt entsprechende Projekte auf nationaler sowie auf internationaler Ebene durch.
In der Schweiz stellt der SSI den unbegleiteten minderjährigen Migranten Dienstleistungen zur Verfügung in Form von sozialen und juristischen Beratungen, finanzieller Unterstützung und Hilfe bei der schulischen und beruflichen Integration.
Auf kantonaler Ebene trägt der SSI dazu bei, die Harmonisierung der Betreuungssysteme zu gewährleisten, indem er Weiterbildungen für die MNA Verantwortlichen anbietet und ein Monitoring durchführt, das die Qualität der in den verschiedenen Kantonen angebotenen Dienstleistungen gewährleisten soll.
Auf internationaler Ebene setzt sich der SSI dafür ein, diesen Jugendlichen internationalen Schutz im Herkunftsland, Transitland und Aufnahmeland zu garantieren. Zu diesem Zweck begleitet der SSI das Projekt RAO (réseau pour la protection des enfants en Afrique de l’Ouest) in Westafrika zum Schutz junger Migranten. Schliesslich initiiert der SSI thematische Debatten über « Bezugspersonen/Mentoren » und « dauerhafte Lösungen » auf der Ebene seines internationalen Netzwerkes, ebenso wie in mehreren Plattformen (Migration und Entwicklung, Kampagne „Destination Unknown“, SCEP).
Weitere Informationen: www.ssi-schweiz.org
Welche Rolle spielt der SSI?
Als Initiator des Projekts « +1 am Tisch » stellt sich der SSI die Aufgabe, Mentoringprojekte in den Kantonen umzusetzen und zu unterstützen, um die Begleitung der jungen Migranten durch die Zivilgesellschaft zu verfestigen. Gegebenenfalls kann er ähnliche, bereits bestehende Initiativen und Projekte unterstützen, die dieselben Ziele haben wie « +1 am Tisch.
Dementsprechend garantiert der SSI folgende Dienstleistungen:
- Rahmenbedigungen, die es erlauben, für den guten Ablauf der Mentoring-Beziehung zu sorgen
- Unterstützung für Organisationen in den Kantonen
- Telefonische Auskunft und Beratung
- Informationstreffen
- Zurverfügungstellen nützlicher Tools und Dokumente zwischen den Partnern in den Kantonen
- Abendveranstaltungen für Mentoren zum Erfahrungsaustausch
Eine ortsansässige Partnerorganisation gewährleistet die Koordination des Projekts unter Einbeziehung der Kinderschutzdienste und der Aufnahmezentren.